"Wanderhome"
Die nächsten Termine
Tour-Download
Die letzte Radtour
Zum Tour-Archiv
Die Wanderhotline
Es ist Samstagmorgen im Januar und genau so fühlt es sich auch an - eisig kalt. Wir treffen uns um 9 Uhr dick eingepackt am Bahnhof Niedersedlitz. Die Gruppe vor dem Bahnhof wächst schell und damit auch die Verwirrung, wer mit wem eine Kleingruppe zwecks gemeinsamer Fahrkarte bildet. Diese Aufgabe ist nur mit höchster Konzentration zu bewältigen. Zum Glück kommt unsere S-Bahn in Richtung Schöna 5 Minuten zu spät. Das reicht, um 21 Wanderfreunde mit gültiger Fahrkarte zu versehen. Wir fahren mit dem Zug bis Stadt Wehlen. Dort setzen wir auf die andere Elbseite über. Die frierende Wanderermasse setzt sich dort unverzüglich nach rechts entlang der Elbe in Richtung Rathen in Bewegung. Nach etwa 500 m hinter dem Haus Nr. 33 biegen wir nach halb links von der Straße ab. Hier entlang ist auch der Malerweg ausgeschildert. Jetzt wird's allerdings anstrengend. Nicht nur der Anstieg macht uns zu schaffen. Der gefrorene Schnee macht den Weg auch noch glatt. Aber wir kämpfen uns Meter für Meter hinauf. Oben werden wir für die Mühe mit einem sehr schönen Ausblick von der Schwarzbergaussicht über das Elbtal belohnt. Wir sammeln uns und stapfen dann, während wir uns von der Elbe entfernen, weiter nach oben. Wenigstens friert jetzt keiner mehr. Wir folgen dem Weg noch fast eine halbe Stunde mal mehr und mal weniger steil bergan. Dann erreichen wir die Kreuzung am Steinernen Tisch. Hier bietet sich für einige Wanderfreunde die Gelegenheit zum Nachtanken, für andere die Gelegenheit zum Aufholen. Gemeinsam setzen wir unseren Weg nach rechts vorbei am heute geschlossenen Gasthaus fort. Wenige Minuten später treffen wir am Kiosk an der Bastei ein. Jetzt wird richtig gerastet. Glühweinduft breitet sich aus und die ersten Verpflegungsrationen aus Rucksack oder Kiosk werden vernichtet. Trotz guter Laune und leckerem Essen und Trinken hält man so eine Rast im Winter nicht ewig durch. Die Kälte treibt uns weiter. Wir gehen die Straße hinunter zu Berghotel. Ab hier wird's richtig anstrengend. Wir gehen zwar bergab, doch wir müssen aufpassen, dass wir das nicht zu schnell tun. Schon die Stufen zur Basteibrücke hinunter sind total vereist. Auf der Brücke genießen wir aber erstmal den tollen Blick in die Rathener Felsenwelt. Direkt hinter der Brücke öffnet sich dann auch der Blick ins Elbtal. Wir verweilen einige Minuten. Dann wird unsere Balance auf eine harte Probe gestellt. Der ganze Weg bis hinunter nach Rathen ist vereist. Die Wandergruppe wirkt zunehmend verspannt. Wir hängen an den Geländern und tasten uns Schritt für Schritt vorwärts. Nur einer ist anders. Trotzig rennt er an uns vorüber, nachdem ihm putzige Krallen unter den Füßen gewachsen sind. Wird wohl der Werwolf sein. Unsere Gefühle schwanken zwischen Neid und Mitleid. Ach nein, Rolf hat die Steigeisen angeschnallt. Das erklärt alles. Am Ende des steilen Abstieges angekommen ziehen wir den Ort weiter in Richtung Elbfähre hinunter. Kurz vor der Elbe biegen wir links über die Brücke ab. Parallel zum Fluss verlassen wir Rathen. Nach etwa einem Kilometer treffen wir am Einsiedler ein. Hier warten wir erst einmal auf alle Nachzügler. Das ist vor allem deshalb notwendig, weil nach den folgenden Stufen der blau markierte Wanderweg nach links abbiegt. Wir folgen der Markierung und müssen gleich noch einmal Treppen steigen. Nach den Treppen geht es auf dem Lottersteig weiter allmählich bergan. An einer Gabelung halten wir uns rechts und kurze Zeit später überqueren wir am geschlossenen Gasthaus "Zum Alten Hansjörg" die Straße. Hinter der Straße gehen wir noch etwa 150 m geradeaus bis zur nächsten Wegkreuzung. Dort weist die blaue Markierung nach rechts. Wir biegen ab und sehen nach wenigen Metern das eigentliche Ziel unserer heutigen Expedition. Überwältigt vom Anblick des Massivs des Liliensteins halten wir kurz inne. Das gibt den langsameren und/oder verliebten Wanderfreunden noch einmal die Möglichkeit, zur Truppe aufzuschließen. Nur noch wenige Meter, dann geht's zur Sache. Der Lilienstein verlangt den letzten Einsatz. Das zerrt offensichtlich auch an den Nerven - zu hart für einige von Wanderung und/oder Liebe geschwächte Sportfreunde. Sie scheuen das Risiko und umgehen den Berg. Der Rest steuert direkt auf das Ziel zu. Der Aufstieg über die Lilienstein-Nordwand ist nicht einfach. Gefrorener Schnee untergräbt unsere Trittsicherheit. Aber wir bewältigen die Strapazen. Über Treppen und Leitern kämpfen wir uns auf den Gipfel. Dort zollt der Wanderleiter allen seinen Respekt, indem er eine Runde Kirschschnäppi schmeißt. Das hebt die Stimmung trotz der scharfen eisigen Briese, die auf dem Gipfel weht. Einige wenige wagen sich dann doch noch zum Aussichtspunkt am Wettin-Obelisken. Unten ist das Tagesziel schon zu sehen. Deshalb machen wir flinke Füße. Wir verlassen den Gipfel auf der Südseite. Da auch hier schlechte Wegverhältnisse herrschen, kommt das mitgeführte Winterdienstset doch noch zum Einsatz. Der Weg wird gestreut. Das bringt uns sicher auf die Ebenheit. Unten folgt ein letztes Sammeln. Dann geht's quer über das Feld in Richtung geschlossenes Panorama-Hotel. Hier folgt ein kurzer Schwenk auf der Straße nach links und nach dem Parkplatz gleich wieder rechts auf den Wiesenweg. Wir rüsten zum Endspurt. Es geht weiter den Berg hinunter. Am Ende der folgenden Treppe halten wir uns links und weiter unten noch einmal rechts. Es dauert nicht lang, dann befinden wir uns in Halbestadt am Elbufer. Hier steht die Fähre hinüber nach Königstein schon bereit. Wir setzen über und sind froh am Ziel zu sein. Langsam wird es nämlich ungemütlich kalt. Nur noch ein paar Schritte und wir erstürmen das Elbstübl. Hier ist's warm und leckere Getränke und Essen gibt's obendrein. Wir genießen auch die angenehme Müdigkeit nach den Anstrengungen des Tages. Die Urkunde vom Wanderleiter haben sich alle verdient, obgleich nicht jedem Teilnehmer die volle Punktzahl bescheinigt werden kann. Nachdem genütlichen Ausklang der Tour müssen wir uns nur noch einmal aufraffen und ein paar Meter zum Zug zurücklegen. Aber auch diese Hürde nehmen wir sportlich.		>> Klicken auf die Bilder vergrößert diese Zum Fotoalbum Die Elbe bei Wehlen * Die Schwarzbergaussicht * Blick vom Schwarzberg * Der Steinerne Tisch * Die Basteibrücke * Die Elbe von der Bastei * Winterstimmung in Rathen * Nordansicht des Lilienstein * Wettin-Obelisk auf dem Lilienstein