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Durch die Dittersbacher Felsenwelt

So früh wie heute ging's noch nie los. Aber wir wollen ins Nachbarland, nach Tschechien, da muss man auch mal etwas früher aufstehen. Punkt 8 Uhr fährt der Wanderexpress "Bohemica" auf dem Bahnhof Niedersedlitz ein. Zu diesem Zeitpunkt haben wir den üblichen Stress mit den Fahrkarte schon hinter uns. Diesmal reichen aber nicht die üblichen Verbundraum-Kleingruppenkarten. Da wir auch in Böhmen noch Verkehrsmittel benutzen wollen, ist heute ein Elbe-Labe-Ticket, das es allerdings auch als Kleingruppenticket gibt, die perfekte Wahl.

Da der Wanderexpress nicht an jedem Bahnhof hält, sind wir schneller als mit der S-Bahn in Schöna. Hier verlassen wir den Zug und begeben uns zur Fähre. Auch hier gilt unsere grenzüberschreitende Fahrkarte. Nach wenigen Minuten sind wir auf der anderen Elbseite in Tschechien. Hier in Herrnskretschen (Hrensko) haben wir nun etwas Zeit. Wir schauen uns etwas im Ort um. Vorher hat der Wanderleiter allen noch die Bushaltestelle gezeigt, wo um 9:10 Uhr unser Bus abfährt. Sie befindet sich in der Nähe der Kreuzung einige Meter in Richtung Tetschen. Pünktlich sitzen wir dann auch im Bus in Richtung Krasna Lipa, der uns nach Dittersbach (Jetrichovice) bringt. Wir verlassen ihn an der Haltestelle "Jetrichovice host.".

Bei allerschönstem Wanderwetter startet dann unsere Tour. Wir überqueren die Straße und gehen die dort abzweigende kleine Straße hinauf. Wir orientieren uns ab sofort an der roten Wandermarkierung. Hinter der folgenden Pension halten wir uns halbrechts. Einige Meter weiter folgt eine Wegkreuzung, wo uns die rote Markierung nach links weist. Ab jetzt wird der Weg beschwerlich. Es geht heftig bergan. Nach einem Kilometer, der uns aber wegen der 170 Höhenmeter wesentlich länger vorkommt, stehen wir am Abzweig zum Marienfelsen (Mariina skala) . Wir holen tief Luft und dann nehmen wir auch die letzten 30 Höhenmeter noch in Angriff. Aber es lohnt sich. Von der Hütte auf dem Gipfel genießen einen herrlichen Ausblick in die Umgebung. Das Gipfelplateau ist so klein, dass der Wanderleiter froh ist, dass alle 16 Wanderfreunde gleichzeitig Platz haben. Ein toller Platz!

Da aber noch mehr Wanderfreunde nach oben wollen, räumen wir nach 10 min. den Gipfel wieder. Wir steigen hinunter und folgen dem roten Wanderweg weiter nach links. Nach etwa 5 Minuten erreichen wir einen Felsüberhang mit Rastplatz. Eine wunderbar geschnitzte Bank ziert den Platz. Dieser Ort trägt die Bezeichnung "Balzers Lager" , was darauf hinweist, dass Jäger den Felsüberhang bei der Auerhahnjagd zum Lagern nutzten. Wir setzen unsere Tour aber ohne Rast fort. Bei schönem Wetter rastet es sich besser an einem Aussichtspunkt. Und ein solcher folgt schon bald. Ein Wegweiser mit der Aufschrift "Vileminina stena" bedeutet uns, links abzubiegen. Kurz darauf erreichen wir den Aussichtspunkt auf der Wilhelminenwand - ein richtig schöner Platz zum Rasten. Und diese Gelegenheit nutzen wir nun auch. Rucksäcke werden aufgerissen und jede Menge Leckereien kommen zum Vorschein.

Eine halbe Stunde später machen wir uns wieder auf die Socken. Zunächst geht es zurück zum Abzweig und dann weiter auf dem roten Weg. Einen knappen Kilometer mühen wir uns nun weiter auf und ab. Der Weg schlängelt sich durch die Sandsteinfelsen. Dann erreichen wir eine große Wegkreuzung mit dem Namen "Purkarticky les" . Hier wenden wir uns nach rechts und verlassen damit vorübergehend den roten Weg. Ab sofort orientieren wir uns an der gelben Wegmarkierung. Diese führt uns auf dem breiten Weg nach 1200 m zu einer weiteren großen Kreuzung mit dem Namen "Louka na Tokani" . Hier stoßen wir auf mehrere Asphaltstraßen. Wir folgen der Straße nach halblinks auf die nun die blaue Wegmarkierung einbiegt. Kurz darauf erreichen wir die Balzhütte ("Na Tokani") . Hier befindet sich ein Gasthaus, in dem wir ganz offensichtlich erwartet werden. Die Chefin steht zufällig gerade vor der Tür um begrüßt den Wanderleiter mit Handschlag. Dieser schaut nun verdattert drein, als sie ihm eine Schaufel in die Hand drücken will. Kleiner Spaß - alle anderen lachen. Etwas später lacht nur noch der Wanderleiter, denn der hat beschlossen, dass er die Meute noch ein wenig zappeln lässt. Vor dem Einrücken ins Wirtshaus ist noch eine Besichtigung angesetzt. Die Gruppe folgt ihm jetzt noch 50 m auf der Straße. Über einen Parkplatz biegen wir dann links ab und steigen dann einige Treppen hinauf. Und, wer hätte das gedacht, hier oben auf dem Felsen gibt es tatsächlich was zu entdecken. Vor vielen Jahren, als die Kinskys noch über die Gegend herrschten, wurde für die Gräfin in dieser exponierten Lage ein Badebecken angelegt. Das große leere Becken, das uns sofort ins Auge fällt, ist allerdings neueren Datums. Da wir ohne Wasser dann doch nicht baden wollen, entschließen wir uns, kurzfristig doch in die Gaststätte einzurücken. Bei dem herrlichen Sonnenschein wählen wir die Variante Freiterrasse. In der Folge lassen wir uns dann böhmisches Bier, Knödel, Palatschinken und allerlei weitere regionale Delikatessen gut schmecken.

Während unserer Pause waren uns Schilder mit Hinweisen auf einen Panoramarundweg um die Balzhütte aufgefallen. Deshalb beschließen wir, die angegebenen 20 min zu opfern und die Gegend der Hütte genauer zu erkunden. Direkt hinter der Hütte beginnt der Pfad. Zunächst führt er steil bergan, um dann in einem großen Rechtsbogen über die Felsen zu führen und schließlich wieder steil zur Straße abzufallen. Nachdem alle Wanderfreunde wieder sicheren Straßenbelag unter den Füßen haben, setzen wir die Tour fort, indem wir den Weg, den wir gekommen sind, bis zur Wegkreuzung "Purkarticky les" zurück gehen. Dort biegen wir nach rechts wieder auf den roten Weg ein. Nach wenigen Metern schon sehen wir oben auf dem Felsen eine Holzhütte. Hierbei handelt es sich um den Rudolfstein (Rudolfov kamen) , der unsere nächste Herausforderung darstellt. Über Treppen und Leitern erklimmen wir den Felsen und genießen einmal mehr eine herrliche Aussicht über die Gegend. Nach kurzem Auffenthalt oben an der Hütte steigen wir wieder hinunter und gehen bis zum Abzweig direkt unter dem Rudolfstein zurück. Von hier aus führt der Weg steil bergab. In der Folge windet sich der rot markierte Wanderweg auf halber Höhe in vielen Bögen um die Sandsteinfelsen. Von Zeit zu Zeit geben die Bäume den Blick auf die umgebende Landschaft frei, wobei wir alle heute erklommenen Aussichtspunkte Marienfelsen, Wilhelminenwand und Rudolfstein) noch einmal zu Gesicht bekommen. Nach knapp 4 km erreichen wir eine große Wegkreuzung mit dem Namen "Ceská Silnice" . Hier biegen wir mit der roten Markierung nach links ab. Auf dem nun breiten Fahrweg geht es noch einmal 1300 Meter geradeaus. Dann erkennen wir rechts einen Rastplatz. Die rote Markierung zweigt hier nach rechts ab. Auf dem Wegweiser lesen wir, das es noch 500 m bis zum Schauenstein (Šaunstejn) sind. Beim Schauenstein handelt es sich um eine alte Felsenburg auf einem Sandsteinfelsen, deren Reste noch gut zu erkennen sind. Der Aufstieg soll zum letzten Höhe(n)punkt des Tages werden. Der rote Weg führt uns direkt bis an den Felsen, wo der Aufstieg über eine Leiter nach rechts oben beginnt. Noch einmal quälen wir uns über Treppen und teilweise recht lange Leitern hinauf. Doch wieder lohnt sich die Mühe. Der Auffenthalt auf dem Felsmassiv wird in der nun schon abendlichen Sonne zu einem besonderen Erlebnis. Der zerklüftete Felsen bietet wieder die Möglichkeit, an gleich mehreren Aussichtpunkten auf die umliegende Gegend zu blicken. Frau Wanderleiterin ist das eine Runde Eierlikör wert. Der wird nicht nur von den Damen sondern auch den harten Kerlen gern genommen.

Schließlich müssen wir uns auch von diesem schönen Ort losreißen. Wir steigen wieder hinunter zum roten Weg. Diesem folgen wir nun zurück bis zur Wegkreuzung mit dem Rastplatz. Damit neigt sich die Wanderung ihrem Ende zu. Jetzt sind wir schon fast am Ziel. Am Rastplatz halten wir uns rechts und gehen die letzten 600 m bis in den Ort Hohenleipa (Vysoka Lipa) hinunter. Direkt an der ersten Straßenkreuzung im Ort befindet sich unser Ziel - die Bushaltestelle "Vysoka Lipa restaurant". Wie der Name vermuten lässt, befinden sich dort mehrere gastronomische Einrichtungen. Da die Abfahrt unseres Busses noch etwa eine Stunde auf sich warten lässt, nutzen wir dieses Angebot. Wir bevölkern die überdachte Terrasse an der Stirnseite des Platzes und geben uns erneut dem Genuss böhmischer Speisen und Getränke hin. So vergeht die Zeit bis zur Abfahrt wie im Fluge.

Der Bus bringt uns dann pünktlich nach Herrnskretschen. So schaffen wir noch die Fähre, die rechtzeitig vor Abfahrt der S-Bahn am Schönaer Elbufer anlegt. Ein kurzer Sprint und wir sitzen im Zug gen Heimat. Ein gelungener Tag findet so seinen Abschluss.

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Die Grenzfähre in Schöna
Die Grenzfähre
in Schöna

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Blick auf Dittersbach
Blick auf Dittersbach

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Der Marienfelsen
Der Marienfelsen

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Die Hütte auf dem Marienfelsen
Die Hütte auf dem
Marienfelsen

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Aussichtspunkt auf der<br>Wilhelminenwand
Aussichtspunkt auf der
Wilhelminenwand

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Blick von der Wilhelminenwand zum Marienfelsen
Blick von der
Wilhelminenwand
zum Marienfelsen

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Die Balzhütte
Die Balzhütte

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Der Rudolfstein
Der Rudolfstein

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Auf dem Schauenstein
Auf dem Schauenstein